Sensorik Spielzeug selber machen – Kreative DIY-Anleitungen für Kinder ab 3 Jahren
Hallo, ich bin Julia, die Gründerin von Flowfull und Mutter von zwei kleinen, neugierigen Weltentdeckern. Ich liebe es, für meine Kinder Sensorik-Spielzeug selber zu machen. Es ist so viel mehr als nur eine nette Bastelidee für einen regnerischen Nachmittag. Es ist eine fantastische Möglichkeit, die Entwicklung deines Kindes ganz gezielt und mit Dingen zu fördern, die du wahrscheinlich schon zu Hause hast. Statt viel Geld auszugeben, erschaffst du einzigartige Sinneserfahrungen, die genau auf die Vorlieben und Bedürfnisse deines Kindes zugeschnitten sind.

Warum selbstgemachtes Sensorik-Spielzeug einfach unbezahlbar ist
Ich kenne das nur zu gut: Das Kinderzimmer platzt aus allen Nähten, und trotzdem sind es oft die einfachen, selbst gebastelten Dinge, die meine Kinder am längsten fesseln. Genau darin liegt für mich die Magie. Es geht nicht darum, das perfekte Spielzeug zu erschaffen, sondern um die gemeinsame Zeit und das Experimentieren mit ganz alltäglichen Materialien.
Dieser Prozess schafft eine ganz andere, viel tiefere Verbindung zum Spiel. Wenn mein vierjähriger Sohn und ich zum Beispiel eine simple „Fühl-Box“ aus einem alten Schuhkarton basteln, ist er nicht nur derjenige, der damit spielt – er ist der Schöpfer. Er sucht mit aus, was hineinkommt: weiche Watte, raue Kiefernzapfen vom letzten Waldspaziergang oder glatte Kieselsteine. Diese aktive Beteiligung stärkt sein Selbstvertrauen und macht ihn am Ende unheimlich stolz auf sein Werk.
Die Vorteile gehen weit über den Spielspaß hinaus
Selbstgemachtes Sensorik-Spielzeug ist eben nicht nur eine günstige Alternative. Es ist ein unglaublich wertvolles pädagogisches Werkzeug, das die Entwicklung ganz gezielt unterstützt. Jedes selbst gebastelte Stück ist ein echtes Unikat, das du exakt auf die Interessen und den aktuellen Entwicklungsstand deines Kindes anpassen kannst.
- Individuelle Förderung: Du kennst dein Kind am allerbesten. Liebt es eher leise, beruhigende Reize oder braucht es laute, aufregende Geräusche? Du kannst das Spielzeug genau darauf ausrichten.
- Kreativität und Problemlösung: Schon der Bastelprozess selbst regt die Fantasie an. Kinder lernen dabei, Materialien auf ganz neue Weise zu sehen und kreative Lösungen für kleine Herausforderungen zu finden.
- Bewusstsein für Materialien: Kinder ab 3 Jahren lernen ganz spielerisch die Eigenschaften verschiedener Texturen und Stoffe kennen. Sie be-greifen im wahrsten Sinne des Wortes den Unterschied zwischen rau und glatt, hart und weich.
Dieser bewusste Umgang mit Materialien passt perfekt zu einem größeren Trend, den viele Familien heute leben. Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Eine Umfrage aus dem Jahr 2023 hat gezeigt, dass für rund 65 % der deutschen Eltern Nachhaltigkeit bei der Auswahl von Spielzeug eine entscheidende Rolle spielt. Selbstgemachtes Spielzeug aus Natur- oder Recyclingmaterialien trifft diesen Wunsch nach einem bewussteren Konsum natürlich genau ins Schwarze.
Als Mutter und Gründerin sehe ich jeden Tag, wie wichtig es ist, Kindern Raum für eigene Entdeckungen zu lassen. Selbstgemachtes Spielzeug entkoppelt den Spielwert vom Kaufpreis und rückt die Erfahrung in den Mittelpunkt – ein unbezahlbarer Gewinn für die kindliche Entwicklung.
Eine Schatzkiste für Familien, Kitas und Therapeuten
Die Prinzipien des sensorischen Spiels sind universell einsetzbar. Ein selbstgebautes Klang-Board kann in einer Kita eine ganze Gruppe von vier- bis fünfjährigen Kindern begeistern und spielerisch die auditive Wahrnehmung schulen. In der Ergotherapie wiederum kann eine individuell gefüllte Sensorik-Flasche einem Kind dabei helfen, sich besser zu konzentrieren oder nach einer herausfordernden Situation wieder zur Ruhe zu finden.
Diese Tabelle fasst zusammen, warum selbstgemachtes Sensorik-Spielzeug eine hervorragende Wahl für Familien, Kindergärten und Therapeuten ist.
Vorteile von DIY Sensorik Spielzeug auf einen Blick
| Aspekt | Vorteil für Ihr Kind (ab 3 Jahren) | Vorteil für Sie (Eltern/Pädagogen) |
|---|---|---|
| Individualität | Das Spielzeug passt perfekt zu den eigenen Vorlieben und dem aktuellen Entwicklungsstand. | Sie können gezielt bestimmte Fähigkeiten fördern und auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen. |
| Kreativität | Das Kind wird zum Erfinder und lernt, Probleme kreativ zu lösen. | Es entsteht eine wertvolle gemeinsame Zeit, die die Bindung stärkt. |
| Nachhaltigkeit | Lernt den Wert von Alltagsgegenständen und Recycling kennen. | Sie sparen Geld und handeln umweltbewusst. |
| Sensorik | Die direkte Auseinandersetzung mit Materialien schult alle Sinne intensiv. | Sie haben volle Kontrolle über die verwendeten Materialien und deren Sicherheit. |
| Selbstwirksamkeit | Das Kind erlebt Stolz und stärkt sein Selbstvertrauen durch das eigene Werk. | Sie können Lerninhalte spielerisch und mit einfachen Mitteln vermitteln. |
Die Flexibilität von DIY-Spielzeug macht es zu einem idealen Werkzeug in jedem Umfeld, das sich der kindlichen Entwicklung widmet. Es unterstützt die grundlegenden Prozesse der sensorischen Verarbeitung – ein Thema, das für die Entwicklung jedes einzelnen Kindes absolut zentral ist. Wenn Sie tiefer einsteigen möchten, lesen Sie in unserem Magazin mehr darüber, was hinter der sensorischen Integration bei Kindern steckt und warum sie so unglaublich wichtig ist.
Sichere Materialien für kleine Entdecker auswählen
Bevor wir in die Bastelkisten greifen und unsere Kreativität ausleben, müssen wir über das A und O bei jedem DIY-Projekt mit Kindern sprechen: die Sicherheit. Als Mama von zwei neugierigen Weltentdeckern im Alter von vier und sechs Jahren weiß ich aus Erfahrung, dass selbstgemachtes Spielzeug einiges aushalten muss und vor allem absolut unbedenklich sein sollte. Jedes Material, das bei uns zum Einsatz kommt, wird daher ganz genau unter die Lupe genommen – eine Gewohnheit, die sich nicht nur zu Hause, sondern auch in Kitas und therapeutischen Einrichtungen jeden Tag bewährt.

Die gute Nachricht ist: Sie müssen dafür kein spezielles Bastelgeschäft plündern. Viele der sichersten und spannendsten Materialien für Sensorik-Spielzeug zum Selbermachen haben Sie wahrscheinlich schon zu Hause. Es geht nur darum, sie mit den richtigen Augen zu sehen.
Die Ja-Bitte-Liste: Sichere Materialien aus dem Alltag
Wenn Sie Ihr Zuhause nach potenziellen Bastelschätzen durchforsten, halten Sie Ausschau nach Dingen, die groß genug sind, um nicht verschluckt zu werden, und die keine scharfen Kanten haben.
Meine persönliche, über Jahre erprobte Auswahl für Kinder ab drei Jahren umfasst:
- Papprollen und Kartons: Das sind die absoluten Klassiker. Stabil, vielseitig bemal- und beklebbar und ganz ohne fiese Ecken.
- Stoffe mit verschiedenen Strukturen: Alte Baumwoll-T-Shirts, Jeansreste, Filz oder ein Stück Jute – all das bietet wunderbare haptische Reize.
- Naturmaterialien: Größere, glatte Kieselsteine, Kastanien, dicke Äste (ohne spitze Enden!) oder trockene, große Blätter sind Schätze aus der Natur.
- Lebensmittel (nur für beaufsichtigtes Spiel): Ungekochte Nudeln in großen Formen wie Rigatoni, trockene Linsen oder Reis eignen sich super für Schüttspiele oder Fühlboxen. Hier gilt: Das Spiel sollte immer begleitet werden.
Diese Materialien sind nicht nur praktisch kostenlos und nachhaltig, sondern von Natur aus auch ungiftig und sicher, solange sie zum Alter des Kindes passen.
Die Nein-Danke-Liste: Was Sie unbedingt vermeiden sollten
Mindestens genauso wichtig wie die Auswahl der richtigen Materialien ist das Wissen, was auf keinen Fall in Kinderhände gehört. Gerade bei kleinen Kindern, die die Welt immer noch gerne mit dem Mund erkunden, ist hier besondere Vorsicht geboten.
Als Faustregel gilt: Alles, was durch eine leere Toilettenpapierrolle passt, stellt potenziell eine Erstickungsgefahr für Kinder unter drei Jahren dar. Auch bei meinen älteren Kindern achte ich darauf, dass Kleinteile nur unter Aufsicht zum Einsatz kommen.
Einige Dinge sind beim Basteln mit Kindern einfach tabu:
- Kleine Gegenstände: Perlen, Knöpfe, kleine Münzen oder winzige Dekosteine.
- Spitze oder scharfkantige Objekte: Büroklammern, Reißzwecken oder Glasmurmeln haben hier nichts verloren.
- Giftige Substanzen: Achten Sie bei Farben, Klebstoffen und Knete immer auf das Siegel „kindersicher“ oder „speichelecht“ (EN 71).
- Rohe Hülsenfrüchte: Ungekochte Bohnen oder Kichererbsen können in der feuchten Umgebung von Nase oder Ohren gefährlich aufquellen und sind außerdem roh giftig.
Die sorgfältige Auswahl der Materialien ist also der erste und wichtigste Schritt. Wenn Sie noch tiefer eintauchen möchten, welche Arten von Sensorik Spielzeug es gibt und wie sie die Entwicklung fördern, finden Sie in unserem Magazin weitere wertvolle Einblicke. So, und jetzt, da wir unsere Materialien sicher beisammenhaben, können wir uns endlich den kreativen Anleitungen widmen.
Entdeckerflaschen: Visuelle Reize für ruhige Momente
Starten wir mit einem absoluten Klassiker, der bei meinen beiden Kindern immer hoch im Kurs steht und auch in Kitas ein bewährtes Mittel ist: die sensorische Entdeckerflasche. Diese kleinen „Zauberflaschen“ sehen nicht nur wunderschön aus, sie sind echte kleine Helfer im Alltag. Sie unterstützen Kinder dabei, zur Ruhe zu finden, sich zu konzentrieren und visuelle Reize besser zu verarbeiten.
Wenn mein Vierjähriger nach einem trubeligen Kita-Tag völlig überdreht ist, wirkt das sanfte Schweben des Glitzers oft Wunder. Es ist genau der Impuls, den er braucht, um wieder bei sich anzukommen. Diese Art der visuellen Stimulation hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem und hilft Kindern, ihre Emotionen zu regulieren – eine unglaublich wichtige Fähigkeit, die sie im Alter zwischen drei und fünf Jahren intensiv entwickeln.
Die richtige Basis für Ihre Flasche finden
Am Anfang steht die Wahl des richtigen Gefäßes. Sicherheit geht hier absolut vor, deshalb rate ich von Glasflaschen ab, auch wenn sie vielleicht schicker aussehen. Die Gefahr, dass sie zerbrechen, ist einfach zu groß.
Die beste Wahl für unser Sensorik Spielzeug zum Selbermachen sind kleine, stabile Plastikflaschen. Leere und gut gesäuberte Trinkflaschen aus robustem, klarem Kunststoff sind ideal. Schauen Sie, dass der Flaschenhals breit genug ist, um später auch kleinere Gegenstände problemlos einfüllen zu können. Entfernen Sie alle Etiketten, damit der Blick frei auf den magischen Inhalt bleibt.
Mein persönlicher Tipp: Ich greife am liebsten auf kleine, glatte Smoothie-Flaschen aus dem Supermarkt zurück. Sie liegen perfekt in Kinderhänden, sind extrem stabil und die Etiketten lassen sich meist ohne Rückstände abziehen.
Diese einfache Grafik fasst die drei Kernschritte zusammen, wie Sie Ihre ganz eigene Sensorik-Flasche gestalten.

Wie man sieht, ist es im Grunde ein simples Zusammenspiel aus Sammeln, Befüllen und sicherem Verschließen – mit einer Prise Kreativität verfeinert.
Füllungen für faszinierende Themenwelten
Jetzt wird es kreativ, und hier können die Kinder wunderbar mitmachen! Die Kombination aus verschiedenen Flüssigkeiten und festen Teilen erzeugt ganz unterschiedliche Effekte. Eine Mischung aus Wasser und Babyöl zum Beispiel schafft diesen faszinierenden Lava-Lampen-Effekt, bei dem Glitzerpartikel langsam zwischen den beiden Flüssigkeitsschichten tanzen.
Hier sind zwei meiner bewährten Lieblingsrezepte:
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Glitzernder Galaxien-Nebel:
- Die Flasche bis zur Hälfte mit warmem Wasser füllen.
- Einen großzügigen Esslöffel durchsichtigen Bastel- oder Glitzerkleber dazugeben und gut umrühren, bis er sich auflöst.
- Nun reichlich feinen Glitzer in dunklen Tönen wie Blau, Lila und Silber einstreuen, dazu ein paar kleine Sternchen-Pailletten.
- Mit Wasser auffüllen, aber oben einen kleinen Luftraum lassen.
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Ruhige Unterwasserwelt:
- Die Flasche zu etwa zwei Dritteln mit Wasser befüllen.
- Einen Tropfen blaue Lebensmittelfarbe hinzufügen und kräftig schütteln.
- Kleine, leichte Dinge hineingeben, zum Beispiel Mini-Plastikfische, Muscheln (ohne scharfe Kanten!) und ein paar durchsichtige Wasserperlen.
- Den Rest mit Babyöl auffüllen. Dadurch schweben die Objekte viel langsamer und es entsteht ein beruhigender Welleneffekt beim Schütteln.
Scheuen Sie sich nicht, zu experimentieren! Auch Naturmaterialien wie kleine, saubere Kieselsteine, Blütenblätter oder winzige Tannenzapfen können tolle Effekte erzeugen.
Das Wichtigste zum Schluss: die Versiegelung
Damit die Freude an der Entdeckerflasche lange und vor allem sicher währt, muss der Deckel bombenfest sitzen. Nichts ist ärgerlicher als eine auslaufende Glitzerflut im Kinderzimmer oder in der Tasche.
Geben Sie dafür eine großzügige Menge Heißkleber oder einen starken Superkleber in das Innengewinde des Deckels. Drehen Sie ihn dann sofort und so fest wie möglich auf die Flasche. Lassen Sie den Kleber komplett aushärten, bevor die Flasche in Kinderhände gelangt. Testen Sie selbst noch einmal mit Kraft, ob sich der Deckel wirklich nicht mehr öffnen lässt. So ist das sensorische Spielzeug auch für den turbulenten Alltag in Familien und Kitas bestens gerüstet.
Jetzt sind die Hände dran: Tastsinn fördern mit Fühl-Memory und Tast-Box
Nachdem wir mit den Entdeckerflaschen die Augen zum Leuchten gebracht haben, geht es jetzt ans Fühlen. Denn gerade für Kinder ab drei Jahren ist der Tastsinn unglaublich wichtig, um die Welt im wahrsten Sinne des Wortes zu be-greifen. Ich sehe es jeden Tag bei meinen eigenen Kindern: Alles will angefasst und erkundet werden. Genau diese Neugier machen wir uns für zwei meiner absoluten Lieblingsprojekte zunutze: ein selbstgemachtes Fühl-Memory und eine geheimnisvolle Tast-Box.

Beide Spielzeuge sind blitzschnell gebastelt und schärfen die taktile Wahrnehmung, also die Fähigkeit, über die Haut verschiedene Reize zu erkennen und zuzuordnen. Das ist eine wichtige Grundlage für eine gute Feinmotorik und Konzentration.
Ein Fühl-Memory für geschickte Finger
Ein normales Memory kennt jeder. Aber haben Sie schon mal versucht, mit den Händen statt mit den Augen zu spielen? Ein Fühl-Memory ist eine geniale Variante, die den Tastsinn und das Gedächtnis mal auf eine ganz andere Probe stellt. Anstatt Bildpaare zu suchen, geht es darum, Paare mit der gleichen Oberfläche zu finden – am besten natürlich mit geschlossenen Augen.
Was Sie dafür brauchen, haben Sie wahrscheinlich schon zu Hause:
- Stabile Kärtchen: Dicke Pappe, alte Bierdeckel oder quadratische Holzplättchen aus dem Baumarkt sind ideal. Hauptsache, sie halten einiges aus.
- Spannende Materialien: Jetzt wird es kreativ! Suchen Sie alles, was sich interessant anfühlt. Wichtig ist nur, dass Sie von jedem Material zwei gleich große Stücke haben.
- Guter Kleber: Ein Alleskleber oder eine Heißklebepistole stellt sicher, dass auch nach vielen Spielrunden noch alles an seinem Platz ist.
Einfach die Materialien passend zuschneiden und auf die Kärtchen kleben – fertig ist ein einzigartiges Spiel. Es fördert aber nicht nur den Tastsinn. Fragen Sie Ihr Kind, wie sich die Oberfläche anfühlt, und schon trainieren Sie ganz nebenbei die Sprachentwicklung: „Ist das rau wie die Zunge von unserer Katze oder weich wie dein Schlafanzug?“
Material-Ideen für Ihr Fühl-Memory
| Kategorie | Beispiele | Was es fördert |
|---|---|---|
| Rau & Körnig | Sandpapier, Jute, grober Stoff | Unterscheidung von rauen Texturen, Sensibilität |
| Weich & Flauschig | Filz, Watte, Samt, ein Stück Teddyfell | Beruhigende Reize, Beschreibung von Weichheit |
| Glatt & Strukturiert | Wellpappe, Alufolie, Moosgummi, ein Stück Leder | Erkennung von Mustern, Feinwahrnehmung |
Die geheimnisvolle Tast-Box aus einem Schuhkarton
Noch schneller gemacht und mindestens genauso spannend ist die Tast-Box. Mein Vierjähriger liebt das Rätselraten! Ein simpler Schuhkarton wird zur Schatzkiste, deren Inhalt nur durch Fühlen erraten werden darf. Das ist pures Training für die Konzentration und die Fantasie.
Nehmen Sie einfach einen Schuhkarton und schneiden Sie an einer der kurzen Seiten ein Loch hinein, das groß genug für einen Kinderarm ist. Für den extra Überraschungseffekt können Sie den Bund einer alten Socke abschneiden und als eine Art Vorhang von innen über das Loch kleben. So kann wirklich niemand hineinspickeln.
Das Beste an der Tast-Box ist, wie wandelbar sie ist. Heute sind Fundstücke aus dem Wald drin, morgen Küchenutensilien. So bleibt das Spiel immer spannend und lässt sich an jedes Lernziel anpassen – ob zu Hause, im Kindergarten oder in der Therapie.
Jetzt füllen Sie die Box mit verschiedenen, sicheren Gegenständen. Ihr Kind greift hinein, ohne hinzuschauen, und versucht, den Gegenstand nur durch Ertasten zu beschreiben und zu erraten. Mit Fragen wie „Ist es hart oder weich? Hat es Ecken? Fühlt es sich kalt an?“ helfen Sie auf die Sprünge und fördern ganz nebenbei den Wortschatz.
Solche sensorischen Lernspiele liegen voll im Trend. Ein großer Teil des Wachstums auf dem Spielzeugmarkt kommt von der steigenden Nachfrage nach Spielen, die motorische, kognitive und sensorische Fähigkeiten gezielt ansprechen. Sensorik-Spielzeug ist besonders gefragt, weil es die Sinneswahrnehmung und die Hand-Auge-Koordination schon bei den Kleinsten fördert. Wenn Sie mehr über die Trends im deutschen Spielzeugmarkt lesen möchten, finden Sie dort spannende Einblicke.
Mit diesen beiden Ideen haben Sie zwei tolle Werkzeuge an der Hand, um das Thema Sensorik Spielzeug selber machen auf das nächste Level zu heben und den Tastsinn Ihres Kindes spielerisch zu wecken.
Auditive Abenteuer mit einer selbstgebauten Klang-Wand
Wir haben schon getastet, gefühlt und geforscht – jetzt ist es Zeit, mal genau hinzuhören! Die Welt der Klänge ist für Kinder ein riesiges und unglaublich spannendes Feld. Geräusche, Rhythmen und Melodien wecken Emotionen, fördern die Konzentration und machen einfach Spaß. Anstatt direkt teure Instrumente zu kaufen, schaffen wir jetzt ein echtes Highlight für jedes Kinderzimmer, den Gruppenraum oder sogar für den Garten: eine selbstgebaute Klang-Wand.

Dieses Projekt sieht nicht nur beeindruckend aus, es lädt Kinder ab drei oder vier Jahren dazu ein, nach Herzenslust zu experimentieren. Hier dürfen sie laut und leise sein und ganz nebenbei ein Gefühl für Rhythmus entwickeln. Ich kann aus Erfahrung sagen: Meine beiden Kinder lieben es, mit einfachen Kochlöffeln auf unserer Klang-Wand im Garten zu „musizieren“. Das ist eine wunderbare Möglichkeit, um überschüssige Energie kreativ und mit viel Freude abzubauen.
Das stabile Fundament für Ihr Klang-Orchester
Zuerst braucht unsere Klang-Wand eine solide Basis, denn sie muss auch intensivem Trommeln standhalten. Je nachdem, wo die Wand stehen soll, gibt es da ganz unterschiedliche Möglichkeiten.
Für drinnen ist eine stabile Holzplatte – zum Beispiel eine OSB- oder Sperrholzplatte aus dem Baumarkt – eine super Sache. Wichtig ist, die Kanten gut abzuschleifen, damit sich niemand einen Splitter holt. Draußen im Garten kann auch ein stabiles Gitterelement, ein Stück alter Gartenzaun oder sogar eine Holzpalette eine fantastische Grundlage sein. Hauptsache, die Konstruktion steht sicher oder ist fest an einer Wand montiert.
Sammeln Sie Ihre klingenden Schätze
Und jetzt kommt der lustigste Teil, bei dem die ganze Familie mitmachen kann: die Jagd nach allem, was interessante Geräusche macht! Sie werden staunen, welche Schätze sich in Küche, Keller oder Werkstatt verstecken. Beim Sensorik Spielzeug selber machen geht es ja genau darum, Alltagsgegenstände mit neuen Augen zu sehen und kreativ zu werden.
Hier sind ein paar Ideen, die sich bei uns bewährt haben:
- Für die hellen, metallischen Klänge: Alte Topfdeckel, ausgediente Backformen, ein Schneebesen oder ein Bund alter Schlüssel.
- Für rasselnde Geräusche: Leere und saubere Joghurtbecher oder kleine Dosen, gefüllt mit Reis, Linsen oder Kieselsteinen, werden zu tollen Rasseln.
- Für die dumpfen Töne: Leere Plastikeimer, dicke Bambusstäbe oder hohle Holzstücke sorgen für die tieferen Klänge im Orchester.
- Für besondere Effekte: Eine alte Fahrradklingel, kleine Glöckchen oder vielleicht sogar ein ausgedientes Xylofon können tolle Highlights sein.
Genau diese Vielfalt ist der Schlüssel. Kinder lernen so, Klänge zu unterscheiden, zuzuordnen und ganz gezielt einzusetzen. Das ist so viel mehr als nur Lärm machen – es ist eine frühe Form des musikalischen Ausdrucks und schult das Gehör ungemein.
Indem wir Kindern eine Vielzahl an Klängen anbieten, ohne ihnen vorzugeben, was „richtige“ Musik ist, öffnen wir ihnen die Tür zu ihrer eigenen Kreativität. Eine Klang-Wand ist kein Instrument mit festen Regeln, sondern ein offenes Experimentierfeld.
Die sichere Befestigung für langanhaltenden Spaß
Damit alles an seinem Platz bleibt, aber trotzdem gut klingen kann, ist die richtige Befestigung das A und O. Die Gegenstände müssen fest genug montiert sein, um dem Spielen standzuhalten, aber gleichzeitig genug schwingen können, um einen schönen Ton zu erzeugen.
Am besten eignen sich robuste Schnüre, Kabelbinder oder Schrauben mit Unterlegscheiben. Achten Sie darauf, dass keine scharfen Spitzen hervorstehen und alle Schnüre so kurz sind, dass keine Strangulationsgefahr besteht. Als „Schlaginstrumente“ sind einfache Kochlöffel, dicke Stöcke mit abgerundeten Enden oder einfach die Hände perfekt.
Solche Projekte fördern nicht nur die Sinne, sie können auch helfen, stereotype Rollenbilder aufzubrechen. Eine Klang-Wand ist ein wunderbar genderneutrales Spielzeug, das alle Kinder gleichermaßen anspricht und zum gemeinsamen Entdecken einlädt.
Eine Klang-Wand ist das perfekte Beispiel, wie sensorisches Spiel motorische und kognitive Fähigkeiten verbindet. Wenn Sie noch tiefer in das Thema eintauchen möchten, finden Sie in unserem Leitfaden für sensorisches Spielen zu Hause viele weitere wertvolle Tipps und Anregungen.
Antworten auf die häufigsten Fragen rund um DIY-Sensorik-Spielzeug
Nach all den Bastelideen schwirren Ihnen sicher ein paar Fragen im Kopf herum. Das geht jedem so! In meinen Workshops und im Gespräch mit Eltern und Pädagogen tauchen immer wieder dieselben, sehr praxisnahen Überlegungen auf. Deswegen will ich diesen Guide mit einer kleinen Fragerunde abrunden, in der ich die Punkte aufgreife, die am häufigsten zur Sprache kommen.
Sehen Sie das Ganze als kleine Starthilfe, die letzte Unsicherheiten aus dem Weg räumt. Denn das Wichtigste beim Sensorik-Spielzeug selber machen ist am Ende die Lust am Ausprobieren und die Freude, die Sie gemeinsam mit Ihrem Kind dabei haben.
Für welches Alter sind diese DIY-Ideen eigentlich gedacht?
Eine absolut zentrale Frage, die immer wieder kommt. Grundsätzlich sind alle hier vorgestellten Projekte – von den Entdeckerflaschen bis hin zur Klang-Wand – für Kinder ab 3 Jahren konzipiert. In diesem Alter ist die orale Phase, in der alles in den Mund gesteckt wird, meistens abgeschlossen. Die Kinder können die Materialien viel bewusster und sicherer erkunden.
Außerdem verstehen sie schon einfache Anweisungen und können beim Basteln richtig mit anpacken, was den ganzen Prozess zu einem tollen Gemeinschaftserlebnis macht.
Möchten Sie etwas für jüngere Kinder basteln, müssten Sie die Materialien deutlich strenger auswählen. Das bedeutet: komplett auf Kleinteile wie Reis, Linsen oder kleine Knöpfe verzichten. Die hier gezeigten Spielzeuge passen aber perfekt zu den motorischen und kognitiven Fähigkeiten von typischen Kindergartenkindern.
Wie halte ich das selbstgemachte Spielzeug sauber?
Die Pflege ist zum Glück unkomplizierter, als viele befürchten. Mit ein paar einfachen Handgriffen bleiben die selbstgemachten Schätze lange hygienisch und schön.
- Holz & Pappe: Hier gilt: Weniger ist mehr. Einfach trocken abwischen. Ein feuchtes Tuch würde die Pappe aufweichen oder das Holz unschön aufquellen lassen.
- Stoffe & Textilien: Die Stoff-Pads vom Fühl-Memory oder ähnliche Textilien lassen sich super per Handwäsche reinigen. Einfach lauwarmes Wasser und eine milde Seife nehmen und danach komplett trocknen lassen, bevor wieder gespielt wird.
- Plastikflaschen & Boxen: Unsere versiegelten Entdeckerflaschen brauchen nur von außen einen Wisch. Die Tast-Box kann man einfach ausschütten, feucht auswischen und schon ist sie bereit für eine neue Füllung.
Mein ganz persönlicher Tipp aus dem Mama-Alltag: Machen Sie das Saubermachen zum Teil des Spiels! Das gemeinsame Leeren und Auswischen der Tast-Box wird für Kinder zu einem wertvollen Ritual. Es macht nicht nur Spaß, sondern fördert ganz nebenbei auch das Verantwortungsgefühl.
Und wohin mit all den tollen Sachen? Tipps zur Aufbewahrung
Eine durchdachte Aufbewahrung schafft nicht nur Ordnung, sie sorgt auch dafür, dass das Spielzeug spannend bleibt. Ich bin ein riesiger Fan von Rotationssystemen – egal ob zu Hause oder in der Kita. Anstatt dass immer alles herumliegt, packe ich die Spielzeuge in Kisten oder Körbe und tausche sie regelmäßig durch.
So bleibt das Fühl-Memory oder die Klang-Wand etwas Besonderes und geht nicht im alltäglichen Chaos des Kinderzimmers unter. Ein guter Trick ist es, die Kisten mit einem Foto oder einer kleinen Zeichnung des Inhalts zu bekleben. Dann können die Kinder selbstständig entscheiden, welchen Schatz sie heute heben möchten.
Wenn Sie nach all den DIY-Inspirationen nun nach einer perfekten Ergänzung suchen, die die Fantasie Ihres Kindes noch weiter beflügelt, lade ich Sie ein, die Welt von Flowfull zu entdecken. Unsere durchdachten Sensorik-Boxen und Kreativwürfel sind die ideale Basis für unzählige Spielwelten und wachsen mit den Bedürfnissen Ihres Kindes einfach mit.
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